In der kleinen Stadt, wo das Leben ruhig und ungestört verlief, hat eine Serie rätselhafter Diebstähle die Gemeinschaft erschüttert. Jeder Tatort hinterlässt nur eine Spur – schwarze Vogelfedern. Als die Diebstähle eskalieren, stehen Kira und Lucas, zwei junge Wandler mit einer besonderen Verbindung zur Natur, vor der Aufgabe, das Geheimnis zu lüften. Ihre Nachforschungen führen sie in die Tiefen einer alten Legende, die sich um den mysteriösen Stab der Vögel rankt, ein Artefakt von unermesslicher Macht, das die Fähigkeit besitzt, Vögel zu kontrollieren.

Ihre Reise führt sie in die verborgene Welt der Wandler, wo sie auf den sagenumwobenen Stab der Vögel stoßen – ein mächtiges Artefakt, das die Fähigkeit besitzt, Vögel zu kontrollieren und für finstere Zwecke zu missbrauchen. Als sie entdecken, dass der Stab in den Händen einer skrupellosen Person ist, deren Durst nach Macht keine Grenzen kennt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Kira und Lucas müssen ihre eigenen Fähigkeiten und das Wissen der Gemeinschaft nutzen, um den Stab zurückzugewinnen und die Stadt vor weiterem Unheil zu bewahren.

„Schwarze Schwingen“ ist eine packende Geschichte über Mut, Freundschaft und die unerschütterliche Kraft der Natur. Tauchen Sie ein in ein Abenteuer, das Sie nicht mehr loslassen wird, und fliegen Sie mit Kira und Lucas durch eine Welt, in der die Linie zwischen Mensch und Natur magisch verwischt ist. Erleben Sie mit ihnen den Kampf um Gerechtigkeit und den Schutz dessen, was ihnen am Herzen liegt, während sie sich den Geheimnissen stellen, die in den schwarzen Schwingen verborgen liegen.

Leseprobe: Kapitel 01

Das letzte Abenteuer unserer Lieblings-Wandler:innen, Kira und Lucas, schien mehr wie ein Traum aus einem Fantasy-Roman als ein Teil ihres tatsächlichen Lebens zu sein. Sie hatten sich erfolgreich gegen den Bärenwandler Helmut Ursinger in der Bärenhöhlenmine behauptet und sein intrigantes Spiel gestoppt und ihre Wandler:innenkräfte genutzt, nicht nur um sich selbst, sondern auch die gesamte Gemeinschaft zu schützen. Sie hatten tapfer gekämpft und gewonnen, und die Geschichte ihres Sieges breitete sich in der ganzen Stadt aus, verhüllt in den Schleiern von Mythen und Legenden.

Aber jetzt, nach all den Wirren und Aufregungen der letzten Tage und Wochen, fanden sie sich wieder in ihrem alltäglichen ‚Chaos‘ wieder. Sie gingen zur Schule, machten Hausaufgaben, schrieben Tests und bemühten sich, mit den alltäglichen Sorgen und Freuden ihrer Altersgenoss:innen Schritt zu halten. Kira und Lucas saßen wieder in den gleichen Klassenzimmern, aßen in der gleichen Cafeteria und liefen durch die gleichen Schulflure, die plötzlich so gewöhnlich schienen.

Der Alltag hatte sie nun wieder fest im Griff, und die außergewöhnlichen Abenteuer, die sie erlebt hatten, schienen schon wieder in weite Ferne gerückt zu sein. Aber tief im Inneren wussten sie, dass sie nicht einfach nur Schüler:innen waren. Sie waren Wandler:innen, mit einem Geheimnis, das sie verbindet, und einer Verantwortung, die sie tragen. Und obwohl das normale Leben seinen Lauf nahm, konnten sie das prickelnde Gefühl, dass ein neues Abenteuer schon bald am Horizont auftauchen könnte, nicht abschütteln.

Die letzten Wochen waren geprägt von Schulprojekten, Prüfungen und Hausaufgaben gewesen. Beide hatten hart gearbeitet, um ihre Noten zu verbessern und ihre Lehrer:innen zufriedenzustellen. Ihre Schule war bekannt für ihren hohen Anspruch und ihre engagierten Schüler:innen. Daher waren die kommenden Winterferien eine wohlverdiente Pause von dem anspruchsvollen Schulleben. Sie hofften, dass sie in diesen entspannen konnten.

In ihrer Freizeit nahm Kira an der Kunst-AG teil und arbeitete an einem besonderen Projekt: einem großen Wandgemälde in ihrem Zimmer, das die Vielfalt der Tierwelt darstellen sollte. Die Tierwelt war ihr sehr wichtig, und sie war eng mit ihr verbunden. Keine Überraschung als Wandlerin. Sie hatte bereits ein paar Wochen an dem Gemälde gearbeitet und war fest entschlossen, es während der Winterferien fertigzustellen.

Neben seinen schulischen Verpflichtungen hatte Lucas in seiner Freizeit begonnen, Gitarre zu lernen. Er hatte schon immer ein Talent für Musik und hatte nun beschlossen endlich Gitarrenspielen zu lernen. Er machte schnell Fortschritte. Im Musikunterricht hatte er bereits mehrere Stücke auf der Gitarre vorgespielt, und seine Mitschüler:innen waren beeindruckt von seinen Fähigkeiten.

In der Pause frage Lucas neugierig: „Na Kira, wie läuft es eigentlich mit deinem Wandgemälde? Die letzten Wochen waren wir irgendwie nur bei mir zu Hause.“

„Es läuft ganz gut“, antwortete Kira. „Ich denke, ich werde es in den Ferien fertigstellen können. Ich habe schon eine Menge Fortschritte gemacht. Es wird wunderschön, wenn es fertig ist.“

„Ich bin mir sicher, dass es großartig wird“, sagte Lucas und lächelte sie an.

„Und wie läuft es mit deiner Gitarre, Lucas?“ fragte Kira. „Ich finde ja, du wirst immer besser, weißt du das?“

Lucas errötete leicht. „Danke, Kira. Ich übe ja auch viel. Es macht mir einfach Spaß. Vielleicht kann ich dir die Tage etwas vorspielen, langsam kann man es sich auch anhören.“ und lächelte Kira dabei an.

„Da freue ich mich schon darauf, das zu hören“, antwortete sie.

Die Tage vor den Winterferien waren geprägt von einer Mischung aus konzentrierter Anstrengung und erwartungsvoller Aufregung. Kira und Lucas, die sich inmitten ihrer Klausuren befanden, nutzten jede freie Minute, um sich auf die kommenden Tests vorzubereiten. Trotz des Drucks und der Anstrengungen, die mit dem Lernen einhergingen, war ihre Stimmung ausgelassen, getrieben von der Vorfreude auf die bevorstehenden Ferien.

Das letzte ihrer Projekte fand heute seinen Abschluss. In ihren Händen hielten sie das Produkt tagelanger Arbeit: ihr Bio-Referat zum Thema „Studium von Vogelverhalten, einschließlich Zug- und Fütterungsverhalten und Kommunikation“. Ihre Forschung für das Referat hatte sie tief in die faszinierende Welt der Vögel geführt, und sie hatten viel über ihre einzigartigen Verhaltensweisen und Kommunikationsmethoden gelernt.

Die Bio-Stunde kam ihnen an diesem Tag wie eine Ewigkeit vor. Sie sahen einander an und nickten sich zu – sie waren bereit. Als ihr Name aufgerufen wurde, stiegen sie vor die Klasse und stellten ihr Referat vor.

Lucas begann mit einer allgemeinen Einführung in das Thema: „Das Verhalten von Vögeln ist ein faszinierendes Feld, das Wissenschaftler seit Jahrhunderten fesselt. Vögel zeigen eine erstaunliche Vielfalt an Verhaltensweisen, die von Fütterung bis zur Fortpflanzung reichen und von einfachen Routinen bis zu komplexen Strategien reichen.“ Er präsentierte ihre Präsentation, die sie zusammen vorbereitet hatten, bis das nächste Thema kam.

Kira übernahm von dort und sprach über das Zugverhalten: „Vögel sind bekannt für ihre bemerkenswerten Zugrouten, die sie jedes Jahr zurücklegen. Diese Reisen können Tausende von Kilometern umfassen und führen die Vögel durch eine Vielzahl von Lebensräumen. Vögel nutzen verschiedene Methoden, um sich auf diesen Reisen zu orientieren, einschließlich Sonnen- und Sternenpositionen, magnetische Felder und geografische Merkmale.“ Auch hier folgten mehrere Seiten in der Präsentation und viele Informationen zu den Routen der Vögel.

Lucas fuhr fort mit dem Thema Fütterungsverhalten: „Vögel haben verschiedene Methoden entwickelt, um Nahrung zu finden und zu sammeln. Einige Vögel, wie Spechte, hämmern in Bäume, um Insekten zu erreichen, während andere, wie Falken und Adler, ihre scharfen Augen und kräftigen Krallen nutzen, um Beute aus der Luft zu greifen.“ Die Präsentation zeigte die unterschiedlichsten Nahrungsquellen der heimischen Vögel.

Kira beendete das Referat mit dem Thema Kommunikation: „Vögel verwenden eine Vielzahl von Methoden zur Kommunikation, einschließlich Gesang, Körperhaltung und Flugmuster. Die Kommunikation kann verwendet werden, um Territorien zu markieren, Paare zu finden oder Gefahren zu signalisieren.“

Sie beendeten ihr Referat mit einem Video, das sie selbst aufgenommen hatten, in dem das Verhalten der Vögel in ihrer eigenen Nachbarschaft dargestellt wurde. Es war eine beeindruckende Demonstration dessen, was sie gelernt hatten, und ein bewegendes Beispiel für die Schönheit und Komplexität der Natur.

Als sie fertig waren, herrschte einen Moment lang Stille in der Klasse. Dann brach Applaus aus. Der Lehrer stand auf und lächelte sie an: „Nur weil ihr nach jedem Referat klatscht, heißt das nicht, die die Referierenden bessere Noten kriegen.“ Er lachte jedoch dabei. „Aber dieses war eine Eins, Kira und Lucas. Das war ein hervorragendes Referat.“

Die Erleichterung, die sie fühlten, war unbeschreiblich. Sie hatten es geschafft. Sie hatten nicht nur ihren Lehrer, sondern auch sich selbst beeindruckt. Und am Ende des Tages war das das wichtigste – zu wissen, dass sie alles gegeben hatten und stolz auf das sein konnten, was sie erreicht hatten.

Nun hatten sie nur noch eine letzte Stunde vor sich. Kira und Lucas saßen nebeneinander im Klassenzimmer ihrer neunten Klasse und warteten ungeduldig auf das Läuten der Schulglocke. Die Winterferien standen vor der Tür und würden heute, am zwölften Februar, beginnen. Nach vierzig Minuten, in denen sie ihrem Mathematik-Lehrer nur halb zuhörten und sehnlichst auf die Glocke warteten, schaute Kira auf die Uhr. Nur noch wenige Minuten trennten die beiden von der ersehnten Freiheit.

„Kannst du es glauben, Lucas? Endlich Ferien!“ flüsterte Kira, ihre Augen funkelten vor Vorfreude, während sie ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte. Die letzten Minuten des Unterrichts zogen sich wie Kaugummi.

Lucas lächelte, seine Augen glänzten bei dem Gedanken an die kommenden freien Tage. „Ja, ich kann es kaum erwarten. Ich habe so viele Pläne mit dir in den Ferien!“ Seine Stimme war voller Begeisterung, und man konnte ihm ansehen, dass er es ernst meinte.

In diesem Augenblick durchbrach das laute Läuten der Schulglocke die schwirrende Luft des Klassenzimmers, das Ende des Schultages verkündend und zugleich den Beginn der lang ersehnten Ferien. Ein kollektives Aufatmen und freudiges Gemurmel erfüllten den Raum.

„Na dann raus mit euch, wir sehen uns in zwei Wochen wieder!“, sagte ihr Mathematik-Lehrer mit einem lachenden Zwinkern, während er seinen Aktenkoffer schloss und seine Sachen zusammenpackte. Seine Worte waren wie das Startsignal für ein Rennen, und die Schüler:innen sprangen von ihren Stühlen, bereit, die Freiheit zu genießen.

„Wir haben es geschafft, Lucas“, sagte Kira, ihre Augen leuchteten vor Glück, während sie ihre Bücher in den Rucksack stopfte. „Die Winterferien können beginnen.“ Ihre Stimme klang fast schon feierlich, als würde sie einen Triumph verkünden.

Lucas nickte, sein Lächeln breitete sich noch weiter aus. „Ja, das können sie. Und ich freue mich darauf, sie mit dir zu verbringen, Kira.“ Seine Worte waren aufrichtig und zeugten von einer tiefen Verbundenheit.

Gemeinsam traten sie hinaus in den Flur, der erfüllt war von der Energie und dem Lachen ihrer Mitschüler:innen, die sich ebenfalls auf die Ferien freuten. Sie verabschiedeten sich von Freund:innenen und Lehrer:innen, tauschten Umarmungen und Wünsche für eine frohe Ferienzeit aus, während sie langsam ihre Sachen zusammenpackten und die Schule verließen.

„Endlich Ferien“, murmelte Lucas, als sie die Schultore hinter sich ließen und in die eiskalte Februarluft traten. Sein Atem bildete kleine Wolken vor seinem Gesicht. „Ich kann es kaum erwarten, zu schlafen.“

Kira lachte und schlug ihn spielerisch auf den Arm. „Ach, komm schon, Lucas. Schlafen kannst du, wenn du alt bist. Wir haben so viel vor!“ Ihre Worte klangen herausfordernd, ihre Energie ansteckend.

„Also, ich dachte, wir könnten zuerst ein paar Stunden im Wald verbringen“, schlug Kira vor, ihre Stimme nur ein sanftes Flüstern, das nur für Lucas bestimmt war. „Ein bisschen in unseren Tierformen laufen, die Stille genießen.“

Lucas nickte zustimmend und ein Lächeln spielte um seine Lippen. „Und danach könnten wir mal wieder ins Kino gehen. Es gibt einen neuen Film, den ich unbedingt sehen möchte.“ Sein Blick verriet seine Vorfreude auf das gemeinsame Erlebnis. So schritten sie gemeinsam durch die kalte Winterluft, ihre Gedanken bereits bei den Abenteuern, die sie in den nächsten Tagen erleben würden, erfüllt von der Vorfreude und dem Versprechen der Freiheit, die nur die Ferien bieten können.